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Hier stand bis 1938 eine Synagoge



Es ist ein Platz zur Trauer.



Man findet in Heidelberg den Synagogenplatz, wenn man von der Hauptstraße die Große Mantelgasse hinunter zum Neckar geht. Am Ende der Straße steht links die mächtige alte Heuscheuer. Sie ist heute ein Hörsaalgebäude der Uni. Rechts liegt ein kleiner Platz mit einem Baum und Sitzgelegenheiten, die nachts zugleich Leuchten sind.

Wer den Platz betritt, befindet sich innerhalb der Umrandung aus weißen Pflastersteinen, die die ehemaligen Mauern der Heidelberger Hauptsynagoge markieren.


Der Gedenkstein


Fünf Namenstafeln[]

… ist nur eine Liste der 441 Opfer von Vertreibung und Shoah aus Heidelberg.


Auf dem Alten Synagogenplatz in der Altstadt erinnern 18 Tafeln an diese jüdischen Heidelberger Opfer des Nazi-Regimes:

Elsa Abel, Walter Abel, Walter Abraham, Arthur Alexander, Ernestine Alexander, Klara Alexander, Oskar Alexander, Ferdinand Altschüler, Alfred Baer, Klara Baer, Liesel Baer, Emilie Bamberger, Frieda Bamberger, Klara Bamberger, Siegmund Bamberger, Flora Basnizki, Leopold Basnizki, Ida Bauer, Ilse Margot Becker, Bertha Beer, Sigmund Beer, Julie Behrens, Emma Bendix, Hans Walter Bettmann, Karoline Bierig, Selma Bierig, Alfons Blum, Betty Blum, Elsa Blum, Emma Blum, Erwin Blum, Isidor Blumberg, Sara Blumberg, Pauline Blumenthal, Adele Bock, Albert Bodem, Maria Bodem, Frieda Bodenheimer, Siegfried Bodenheimer, Emma Braunschild, Dorothea Braunschild, Hans Bravmann, Bertha Brenner, Hilde Brenner, Lora Brenner, Maria Brenner, Martha Britzius, Dora Busch,

Albert Carlebach, Ernst Coßmann, Heinz Coßmann, Liesel Coßmann, Emilie Dannheiser, Maria Dellheim, Hans Werner Demuth, Ludwig Demuth, Albert Deutsch, Frieda Deutsch, Paula Deutsch, Salomon Deutsch, Schaul Deutsch, Paula Dosenheim, Anna Dosenheimer, Elise Dosenheimer, Robert Drexler, Hermann Durlacher, Marta Durlacher,

Clara Eberstadt, Alfred Eisemann, Max Eisemann, Kyra Eisenberg, Rosa Ellinger, Fritz Emmel, Grete Emmel, Anna Erfurth, Liselotte Erle, Theresia Erle, Willi Erle, Emilie Ettlinger, Elsa Falk, Karl Fass, Rosa Fass, Else Frey, Hermine Fisch, Else Flor, Hans Flor, Gustav Flörsheim, Erich Frankfurter, Roland Frankfurter, Siegmund Frankfurter, Willi Frankfurter, Adolf Freund, Heinrich Freund, Rosalie Fritsch, Auguste Frohmann, Ferdinand Frohmann, Arthur Fuld, Hedwig Fürst, Rudolf Fürst,

Erich Gaber, Elisabeth Geissmar, Elsa Jahanna Geissmar, Jakob Geissmar, Martha Geissmar, Karl Gieser, Emma Goldner, Amalie Goldscheider, Sally Goldscheider, Leontine Goldschmidt, Lothar Goldschmidt, Betty Goldstein, Rebekka Gottfried, Amalie Großberger, Johanna Grünbaum, Rosa Grünbaum, Selma Grunebaum, Gerd Grünhut, Meta Gumpertz, Ella Gutmann, Hermine Gutmann, Lilli Gutmann,

Amalie Haas, Ernst Haas, Elisabeth Hachenburg, Anna Hamburger, Klara Hamburger, Ruth Hamburger, Karl Hammerschlag, Rosalie Heimann, Ernst Hein, Edith Heindlmeier, Ruth Heindlmeier, Fanny Heinselbeck, Leiser Leo Heinselbeck, Dela Selma Herrmann, Hedwig Herrmann, Liselotte Herrmann, Emma Herschel, Julie Heß, Laura Heß, Hedwig Himmelstern, Rosa Himmelstern, Eugen Hirsch, Johanna Hirsch, Max Hirsch, Paula Hirsch, Regine Hirsch, Rolf Hirsch, Jette Hirschfeld, Ella Hochherr, Eva Hochherr, Ferdinand Hochherr, Frieda Hochherr, Gustav Hochherr, Liselotte Hochherr, Simon Hochherr, Bertha Hoffmann, Leonie Hofmann, Paula Höhne, Cläre Horn,

Else Israel, Rosa Israel, Helga Itzkowitz, Hilda Itzkowitz, Cilli Jablonski, Leo Jablonsky, Lora Jablonsky, Ernestine Jakob, Raphael Jakob, Otto Jakobson, Meta Jakoby, Paul Jakoby, Julie Jankau, Berta Jeremias, Mina Jordan, Paul Jordan, Anna Josef, Fritz Josef,

Anselm Kahn, Betty Kahn, Elise Kahn, Else Kahn, Emil Kahn, Julia Kahn, Karla Kahn, Karoline Kahn, Ludwig Kahn, Paula Kalter, Bernhard Kander, Else Kander, Kurt Kander, Leo Karlsruher, Josef Kassewitz, Albert Kaufmann, Alice Kaufmann, Alice Kaufmann, Bernd Kaufmann, Emma Kaufmann, Ernst Kaufmann, Gerda Kaufmann, Hans Kaufmann, Heinrich Kaufmann, Hete Kaufmann, Ida Kaufmann, Karolina Kaufmann, Kurt Kaufmann, Ludwig Kaufmann, Selma Kaufmann, Sigmund Kaufmann, Thekla Kaufmann, Elisabeth Kaufmann-Bühler, Adolf Kehr, Sophie Kehr, Bertha Kiewe, Julius Kiewe, Leo Kiewe, Rosalie Kiewe, Sally Kiewe, Rosa Kirchheimer, Rosalie Kirchheimer, Sigmund Kirchheimer, Lucie Kleeblatt, Frieda Klein, Heinrich Klein, Hilde-Sofie Klein, Lelanie Klein, Alfred Klugmann, Franziska Klugmann, Rosi Klugmann, Gertrud Klugmann, Gertrud Kristeller, Lucia Kuhn, Edda Kunst,

Dora Lammfromm, Emma Maly Landau, Alfred Landsberger, Friederike Landsberger, Rosa Lebach, Max Ledermann, Mina Ledermann, Berta Lenel, Guido Leser, Irmgard Leser, Jakob Leß, Johanna Leß, Berta Levi, Josef Levi, Hermann Levy, Betty Liebmann, Max Lieser, Bertha Linick, David Linick, Margarethe Linick, Max Linz, Emil Löb, Anna Löwenthal, Ernst Löwenthal, Siegmund Löwenthal, Johanna Lowinberg,

Flora Maienthal, Else Maier, Joseph Maier, Johann Mann, Therese Mark, Paula Marschall, Rebekka Marschall, Alice Marx, Berta Marx, Bertha Marx, Carloa Marx, Erich Marx, Friedrich Marx, Ida Marx, Johanna Marx, Ludwig Marx, Moritz Marx, Bernhard Mayer, Eugen Mayer, Frieda Mayer, Irma Mayer, Lina Mayer, Mathilde Mayer, Alfred Meyer, August Meyer, Berthel Meyer, Gustav Meyer, Hans Meyer, Harry Meyer, Henny Meyer, Maria Meyer, Meta Meyer, Meta Meyer, Alfred Mombert, Anna Müller, Erna Müller, Friedrich Müller,

Klara Nägele, Arthur Nagelstein, Regina Nagelstein, Maximilian Neu, Zilla Neu, Auguste Neuburger, Eugen Neugebauer, Wilhelm Neumann, Max Ohlhausen, Babette Oppenheimer, Flora Rosa Oppenheimer, Hans Bernd Oppenheimer, Klara Oppenheimer, Leopold Oppenheimer, Leopold Oppenheimer (Landfriedstraße), Marie Oppenheimer, Moritz Oppenheimer, Rositta Oppenheimer, Sally Oppenheimer, Sigmund Oppenheimer, Selma Orenstein, Rosa Österreicher,

Leopold Perels, Lea Polack, Margarete Polack, Erika Pringsauf, Josef Rabinowicz, Ernst Rahlson, Heinrich Chaim Reinhold, Isreal Reinhold, Lina Reinhold, Rebekka Reinhold, Eugen Reis, Franziska Reis, Hermann Reis, Johanna Reis, Josef Reis, Klara Reis, Lucie Reis, Mathilde Reis, Ruth Reis, Theodor Reiß, Siegfried Rohatin, Hermann Rosenfeld, Wilhelm Rosenhain, Jette Rosenthal, Otto Rubens, Bernhard Rubinstein, David Rubinstein, Feiga Rubinstein,

Arnold Sack, Felix Samuel, Gustav Samuel, Alexander Sander, Jenny Sander, Anni Sattler, Johanna Sauer, Leopold Schloß, Marianne Schlössinger, Jeanette Schneider, Charlotte Schreiber, Reyla Schröder, Martha Schuhmann, Eva Schwarz, Eugenie Schwed, Ignatz Seidemann, Siegfried Seidemann, Barbara Bertha Seligmann, Hedwig Seligmann, Klara Seligmann, Willy Sally Seligmann, Elise Sichel, Jakob Sipper, Oskar Sipper, Zisla Sipper, Betty Snopek, Abraham Sommer, Gertrude Sondheimer, Jakob Sondheimer, Sosef Sondheimer, Leonore Sondheimer, Miriam Sondheimer, Betty Springer, Alice Stein, Jakob Storch, Paula Storch, Frida Strauß, Karoline Strauß, Rosa Strauß, Klara Stroh, Sally Stroh, Isaak Sussmanowitz, Laura Sussmanowitz,

Gertrud Traub, Anna Traumann, Karl Traumann, Wilhelm Traumann, Salamon Tryfuß, Otto Tuteur, Paula Tuteur,

Freifrau Violetta von Waldberg, Gertrud Wassermamm, Laura Wassermann, Ludwig Wassermann, Moses Wassermann, Rosa Wassermann, Sofie Wassermann, Emma Weil, Julius Weil, Nathan Weiss, Rosa Weiss, Richard Werner, Abraham Wertheimer, Fritz Wertheimer, Helene Wertheimer, Julius Wertheimer, Klara Wertheimer, Louis Wertheimer, Max Wertheimer, Rosalie Wertheimer, Rositta Wertheimer, Alfons Wolf, Bertha Wolf, Ella Wolf, Elsa Wolf, Frieda Wolf, Gerda Wolf, Herrmann Wolf, Ida Wolf, Julius Wolf, Karoline Wolf, Liselotte Wolf, Rosa Wolf, Siegfried Wolf, Luise Wolfers, Adolf Wolff, Alfred Wolff, Margarete Wolff, Mathilde Wolff, Adolf Wurmser, Flora Wurmser,

Rosa Zamponi, Johanna Ziegler, Klara Ziegler, Feiga Zuszmann

Die Synagoge aus dem 19. Jhdt. Große Mantelgasse/Lauerstraße[]

(Einweihung der neuen Synagoge am 12. April 1878)

Im Laufe des 19. Jahrhunderts wuchs die jüdische Gemeinde Heidelbergs stark an, so dass die alte Synagoge bald nicht mehr ausreichte. 1875 fasste die Gemeinde den Entschluss zum Neubau einer Synagoge auf dem bisherigen Synagogengrundstück. Mit dem Bau der neuen Synagoge wurde nicht vor 1877 begonnen. Im Sommer dieses Jahres kaufte die Gemeinde zunächst das neben dem alten Synagogengebäude gelegene Haus Lauerstraße 2, um mehr Platz für den Neubau zu schaffen. Das alte Synagogengebäude wurde auch erst 1877 abgebrochen. Die neue Synagoge wurde nach den Plänen des bekannten Heidelberger Architekten Hermann Behaghel (1839-1921) erbaut. Leider sind die Baupläne zum Synagogenbau nicht mehr vorhanden.

Behaghel hat in Heidelberg und Umgebung zwischen 1870 und 1910 zahlreiche Wohnhäuser und Kirchen, aber auch Geschäftshäuser und andere Bauten geplant, erstellt oder renoviert. Die Heidelberger Synagoge gehörte zu seinen frühen Bauten.

Die Einweihung der neuen Synagoge fand am 12. April 1878 statt. Nach den erhaltenen Photographien verwendete Behaghel unterschiedliche Stilelemente. Die Gesamtform des Gebäudes wirkt zunächst eher gotisch, jedoch wurden auch romanische Elemente – z.B. das Stufenportal und der Giebelfries – verwendet. Dazu finden sich vor allem in der Gestaltung der Fenster Stilelemente der Renaissance. In dieser Verwendung verschiedener Stile entsprach die Synagoge dem eklektizistischen Stil der Zeit.


Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 7. Mai 1878: "Bonn, 28. April (1878). (Notizen). Man schreibt aus Heidelberg:

Die hiesige israelitische Gemeinde weihte am 12. ihre ganz aus eigenen Mitteln neu erbaute Synagoge ein. Die Festpredigt hielt Dr. Sontheimer über den Text: 'Ich habe lieb die Stätte deines Hauses und den Ort, da deine Ehre wohnt', und die ganze Feier machte auch auf die zahlreich anwesenden Mitglieder anderer Bekenntnisse einen erhebenden Eindruck, zu welchem aber auch die schönen Verhältnisse und Auszierungen des neuen Tempels beitrugen. Den Bau hat der Architekt Behaghel geleitet, und zwar, wie es heißt, so umsichtig, dass nicht einmal die Summe des Voranschlags erreicht worden ist, ein bei monumentalen Bauten gewiss seltenes Ergebnis."


1913 wurde die Synagoge nach Plänen des jüdischen Architekten Siegfried Seidemann erweitert und renoviert. Damals wurde auch eine Orgel eingebaut. Seidemann war später auch für den Umbau der Mannheimer Klaussynagoge 1929/30 und der Neidensteiner Synagoge 1930/31 verantwortlich. 1913 wurde die Heidelberger Synagoge nach Osten hin bis zum Haus Lauerstraße 4 erweitert. In dem neuen Gebäudeteil wurden die Garderobe, die Orgelempore und die dorthin führenden Aufgänge untergebracht.

Die Maße der Synagoge veränderten sich durch den Umbau in der Länge von ca. 19,6 m auf ca. 23,5 m. Die Synagoge erhielt teilweise eine neue Innenausstattung und einen neuen Innenanstrich. Im Erdgeschoss des Gemeindehauses wurde ein Gemeindesaal eingerichtet, der auch als Wochentagssynagoge benutzt wurde und mit der Synagoge verbunden war. Die Feier aus Anlass der Neugestaltung der Synagoge fand am Sonntag, den 13. April 1913 statt (s.o. AZdJ). Eine letzte Renovierung der Synagoge wurde – möglicherweise auch durch Siegfried Seidemann - zwischen 1933 und 1938 vorgenommen, vermutlich 1934, da zum 1. Januar 1935 Neueintragungen im Feuerversicherungsbuch erfolgten. Bei dieser Renovierung wurde vermutlich nur das Innere neu ausgemalt.

Die Pogromnacht 1938 - die Nazi-Judenverfolgung ab November 1938[]

Weiterführende Informationen[]

Dt. Stadtgeschichten und Erfahrungsberichte

  • Andreas Heusler, Tobias Weger: Kristallnacht. Gewalt gegen die Münchner Juden im November 1938. Buchendorfer Verlag, München 1998, ISBN 3-927984-86-8
  • Josef Wißkirchen: Reichspogromnacht an Rhein und Erft 9./10. November 1938. Eine Dokumentation. Pulheim 1988, ISBN 3-927765-01-5.
Gedenken


Sonst[]

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